Zum 1. Mai – Für eine gerechte Zukunft. Mitbestimmen. Kämpfen. Gewinnen!

Von Rolf Schmid, 4. Mai 2020

Wie jedes Jahr würdigen wir am 1. Mai die Arbeitnehmenden und machen gleichzeitig auf Missstände aufmerksam, verbunden mit der Forderung nach guten Arbeitsbedingungen und einer gerechten Entlohnung.

Gerade während der aktuellen Pandemie werden verschiedene Probleme verstärkt sichtbar. All jene, die jetzt beklatscht und als systemrelevant bezeichnet werden, führen ihre Tätigkeit unter erschwerten Arbeitsbedingungen aus. Für Berufe im Service Public, in der Reinigung, in der Kinderbetreuung und im Gesundheitsbereich braucht es aber dringend Verbesserungen, auch im Aargau.

In den stark belasteten Gesundheitsberufen zum Beispiel ist die Fluktuation hoch, und oft werden diese Berufe nach wenigen Jahren aufgegeben. Der Mangel an Personal ist auf verschiedenen Ebenen spürbar; die Belastung in den Spitälern und Pflegeheimen gross, nicht nur in dieser aussergewöhnlichen Situation. Der Kanton hat deshalb als Sofortmassnahme einen verkürzten SRK-Kurs zur Ausbildung als Pflegehilfe angeboten, unter anderem, um die Situation mit Temporäranstellungen zu entschärfen. Dies wird grundsätzlich begrüsst, löst aber den Personalmangel im Gesundheitsbereich bei weitem nicht. Die Attraktivität des Berufes muss dringend gesteigert werden. Nur mit schnellem Handeln kann man den Pflegenotstand stoppen. Vor allem in Pflegeberufen sind Frauen deutlich häufiger tätig als Männer. Gleichberechtigung heisst auch, dass systemrelevante Berufe besser entlohnt werden.

Auch andere «systemrelevante» Branchen wie Detailhandel und Logistik leiden chronisch unter tiefen Löhnen. Gerechte, angemessene Löhne für alle sind der beste Schutz vor Armut – für Alleinstehende, für Familien, für Rentner/-innen – und entlasten die Sozialwerke.

Für eine gerechte Zukunft. Mitbestimmen. Kämpfen. Gewinnen!, so lautet das Motto des 1. Mai 2020. Leider können wir dieses Jahr unsere Forderungen nicht auf die Strasse tragen. Wir freuen uns aber jetzt schon aufs nächste Jahr, denn der 1. Mai, mit seiner mehr als hundertjährigen Geschichte, wird mit Sicherheit auch eine einjährige Pause überstehen

 

Für das 1. Mai-Komitee Fricktal 


Colette Basler, SP Grossrätin, Zeihen

Elisabeth Burgener Brogli, SP Grossrätin/Grossratsvizepräsidentin, Gipf-Oberfrick

Werner Erni, SP Grossrat, Möhlin

Claudia Rohrer, SP Grossrätin/Co-Fraktionspräsidentin, Rheinfelden