Erste Verbesserung zur Verkehrsentlastung auf der Staffeleggstrasse
Von Rolf Schmid, 11. Juni 2023
Im Jahr 2020 reichten die beiden SP-Grossrätinnen, Colette Basler und Elisabeth Burgener eine Interpellation bezüglich der Zunahme des Durchgangsverkehrs im oberen Fricktal ein. Besonders davon betroffen ist u.a. die Staffeleggstrasse. Leider liess der Regierungsrat in seinen Antworten auf den Vorstoss der SP, wie auch auf jenen von Grossrat Werner Müller (Mitte), durchblicken, dass er wenig Handlungsbedarf sieht und sich auch nicht zuständig fühlt. Insbesondere bei den Lastwagen verwies die Regierung auf die Systematik der LSVA, für welche der Bund die Verantwortung trägt.
Mangels Unterstützung der Kantonsregierung nahmen die Politiker:innen das Heft selbst in die Hand und initiierten Gespräche mit den lokalen Behörden und Vertreter:innen derjenigen Firmen, die aufgrund ihrer Verteilzentren südlich der Staffelegg, mutmasslich den grössten Anteil an den Lastwagenfahrten durch das Staffeleggtal verursachen. Nun zeichnet sich aus diesen Verhandlungen ein erster Erfolg ab: Coop hat entschieden in der Nacht keine LKWs mehr über die Staffelegg fahren zu lassen. Gemäss der eigenen Schätzung sind davon rund 30 Fahrten zwischen 22:00 und 05:00 Uhr betroffen. «Das Verkehrsproblem ist damit längstens nicht gelöst, aber ein erster Schritt zur Lärmreduktion und der Steigerung der Lebensqualität entlang der Staffeleggachse ist gemacht», stellt Grossrätin Colette Basler zufrieden fest. Es bleibt nun darauf zu hoffen, dass auch die Migros das gleiche Verständnis zeigt und nachzieht. Aus Sicht der SP Bezirk Laufenburg ist anzustreben, dass Lastwagen mit Transitfahrten generell auf der Autobahn bleiben und nicht einzig, um die LSVA zu umgehen, «über den Berg kriechen».
«Hier tut sich lokal etwas in Verkehrsfragen», freut sich Grossrat Rolf Schmid und ergänzt, «aber aus unserer Sicht noch viel zu wenig.» Er findet, die Detailhändler täten gut daran zu überprüfen, ob es ökologisch und finanziell überhaupt sinnvoll ist, die Staffelegg als Transportroute zu wählen. Für die SP ist auch klar, dass mit der Verlagerung möglicherweise neue Konflikte entstehen und die aktuellen Herausforderungen nicht bloss am Verhandlungstisch geklärt werden können. Die Transportlogistik ist bloss ein Puzzleteil im ganzen Verkehr. Damit sich der motorisierte Individualverkehr reduziert, bedarf es besserer Rahmenbedingungen, attraktiveren Alternativen und vor allem einem Umdenken in der Gesellschaft. Es sind also weiterhin alle Beteiligten gefordert.